13.januar, 2017
Schwester Lucia näher an der SeligsprechungRektor des Heiligtums von Fatima bittet die Pilger um Gebete
Die Diözesanphase des Heiligsprechungsprozesses von Schwester Lucia de Jesus (1907-2005), eines der drei Seherkinder von Fatima, ist zum Ende gekommen und unterliegt nun der direkten Zuständigkeit des Heiligen Stuhls und des Papstes. Diese Verkündigung wurde heute in Form einer Pressemitteilung der Diözese Coimbra in dessen Diözesanzeitung „Correio de Coimbra“ veröffentlicht. Die Ordensschwester verstarb in Coimbra und dort wurde auch der Prozess, gemäß der Entscheidung des damaligen Bischofes, Albino Cleto, am 30. April 2008 eröffnet. Die Mitteilung der Diözese besagt, dass der feierliche Abschluss der Diözesanuntersuchung des Seligsprechungsprozesses der Dienerin Gottes Lucia de Jesus am 13. Februar, im Karmelkloster der Hl. Teresa, in Coimbra, stattfinden wird. „Die besagte Diözesanuntersuchung vereint alle Schriften von Schwester Lucia, sowie die Zeugenaussaugen der (60) gehörten Zeugen über den Ruf der Heiligkeit und der heroischen Tugenden“ der bereits ernannten Dienerin Gottes. Nach dem Abschluss wird das gesamte gesammelte Material an die Kongregation für die Heiligsprechungsprozesse, in Rom, weitergegeben, die dessen entsprechende Fortsetzung leiten wird, so die Normen der Kirche. Der Heiligsprechungsprozess von Schwester Lucia begann 2008, drei Jahre nach ihrem Tod, nachdem der nun Papst Emeritus Benedikt XVI. die durch die kanonische Rechtsprechung festgelegte Wartezeit (fünf Jahre) aufhob. In einer Mitteilung an die Presseabteilung des Heiligtums sagte der Rektor, Carlos Cabecinhas, dass er die Nachricht mit „großer Freude“ erhalten habe, und dass diese Freude „das Heiligtum und dessen Pilger zu ihrer Hauptaufgabe, dem Gebet, verpflichtet“. „Den Aufruf, den ich an alle richte, ist zu beten, damit der Prozess so schnell wie möglich abgeschlossen werden kann“, sagte der Rektor des Heiligtums von Fatima, und behauptete, dass „wir alle uns der Bedeutung von Schwester Lucia bewusst sind, die Seherin, die am längsten lebte; ihr heiliger Ruf und das, was von uns erwartet wird, ist dass wir mit unserem Gebet einen komplexen Prozess unterstützen können, von dem wir aber sicher wissen, dass er gut aufgenommen wird“. In einer Mitteilung an die Presseabteilung des Heiligtums erklärte auch die Vize-Postulatorin des Heiligsprechungsprozesses von Schwester Lucia, dass der Prozess „aufgrund der vielen hinterlassenen Dokumente und der Notwendigkeit, diese ausführlich zu begutachten“, einige Jahre gedauert habe. „Jede Seite, die Schwester Lucia geschrieben hat, musste ausführlich begutachtet werden und wir sprechen hier von über 10-tausend Briefen, die wir versammeln konnten, sowie einem Tagebuch mit zweitausend Seiten, neben anderen, persönlicheren Texten“, sagte Schw. Angela Coelho, die ebenfalls als Postulatorin für die Heiligsprechung der seligen Hirtenkinder Jacinta uns Francisco Marto agiert, die Geschwister, die zusammen mit Lucia die Erscheinungen der Jungfrau Maria in der Cova da Iria, zwischen Mai und Oktober 2017, erlebt hatten, so das nun von der Katholischen Kirche anerkannte Zeugnis.
Gemäß dieser Verantwortlichen, muss der Seligsprechungsprozess von Schwester Lucia berücksichtigen, dass man sich in Gegenwart „einer Frau, die fast 98 lebte und die mit Päpsten, von Pius XII. bis Johannes Paul II., mit Kardinälen und Bischöfen“ und vielen anderen Menschen einen Briefwechsel führte. „Dies alles zu untersuchen dauert seine Zeit, so dass man mit der dafür notwendigen Sorgfalt arbeiten kann“, erklärte sie und hob auch eine Reihe von Zeugen hervor, die gehört worden sind. „Deswegen freue ich mich sehr über den Abschluss dieser Etappe“ bekräftigte sie und hob hervor, dass „der Ruf der Heiligkeit und der Ruf der Zeichen bei Schwester Lucia sehr konsistent sind“. Circa drei Dutzend Personen, unter ihnen 18 Theologen und 8 Mitglieder des geschichtlichen Ausschusses, arbeiteten Vollzeit an dieser Diözesanphase. Schwester Lucia de Jesus (1907-2005) lebte 57 Jahre als Karmelitin und ist nun, seit 2006, in der Basilika Unserer Lieben Frau des Rosenkranzes, im Heiligtum von Fatima, beigesetzt. Sie war eines der drei Kinder, die zwischen Mai und Oktober 1917 sechs Erscheinungen Unserer Lieben Frau in der Cova da Iria beiwohnten, gemäß ihrer von der katholischen Kirche anerkannten Berichte. Nach Abschluss der Diözesanphase des Seligsprechungsprozesses, wird ‚a positio‘ eine Zusammenfassung der von der juristischen Kommission verfassten Berichte und Untersuchungen durch einen von der Kongregation für die Heiligsprechungssprozesse (Heiliger Stuhl) ernannten Berichterstatter erarbeitet. Den Diözesanbischöfen unterliegt das Recht, über das Leben, die Tugenden und den Ruf der Heiligkeit und, falls dies der Fall ist, die Verehrung des Gläubigen, um dessen Heiligsprechung man bittet, zu recherchieren. Diese Informationssammlung wird an den Heiligen Stuhl weitergegeben: wenn die Prüfung der Dokumente positiv verläuft, so wird der „Diener Gottes“ als „verehrungswürdig“ anerkannt. Die zweite Prozessphase beschäftigt sich mit der Untersuchung der Wunder, die der Fürsprache des „Verehrungswürdigen“ zugesprochen werden; wenn eins dieser Wunder als authentisch angesehen wird, wird der „Verehrungswürdige“ zum „Seligen“. Wenn nach der Seligsprechung ein weiteres Wunder rechtmäßig anerkannt wird, wird der Selige „heilig“ gesprochen. Die Heiligsprechung, die vom Papst durchgeführt wird, ist die Bestätigung seitens der Kirche, dass ein katholischer Gläubiger öffentlich und universal angebetet werden darf (im Falle der Seligen, liegt die Anbetung auf Ebene der Diözese) und als Fürbitter und Modell der Heiligkeit den Gläubigen gegeben wird. Das Abschlussereignis, an welchem die Gläubigen teilnehmen können, findet im Karmelkloster der Hl. Teresa, in Coimbra, am kommenden 13. um 17h00 statt und beginnt mit dem feierlichen Abschluss, gefolgt von einem Dankesgottesdienst. Am Abend, gegen 21h30, findet das Konzert „Mein Weg“, mit dem Symphoniechor Lisboa Cantata, dem Kinderchor des regionalen Musikinstituts von Coimbra und dem Klassischen Orchester des Landeszentrums in der neuen Kathedrale von Coimbra statt. |